mester, das heißt man muss sich für den Master bereits vorher, am besten schon im Bachelor beworben haben. Wenn du jetzt aber ins Ausland gehst oder ein Praktikum machst, was für dich und deine eigene Entwicklung wichtig ist, ist das bei unserer Stiftung zumindest, gar kein The- ma. Über alle Stiftungen hinweg gibt es einen gewissen Satz an Geld in Höhe von 300 Euro im Monat. Diese gibt es unabhängig davon, was die Eltern verdienen. Früher hieß das immer „Bücher- geld“, heute nennt sich das „Stu- dienkostenpauschale“. Man muss jedes Jahr einen Verlängerungs- antrag stellen mit einem „Leis- tungsnachweis“ von seinem Ver- trauensdozenten über das, was man gemacht hat, eine persönli- che Einschätzung, ob man weiter gefördert werden sollte und das ist eigentlich in den meisten Fäl- len auch gegeben. 4. Sind deine Noten wich- tig gewesen und inwiefern spielt das eine Rolle? Also Noten an sich sind schon wichtig, aber sie sind nicht ent- scheidend. Man kann eine 1,0 haben im Schnitt und eingela- den werden für die zweite Run- de, aber wenn da nicht das Ge- samtbild passt, dann funktioniert das einfach nicht. Das heißt auch mit schlechteren Noten, lohnt es sich auf jeden Fall sich zu bewer- ben, wenn man zum Beispiel sehr großes soziales Engagement hat oder von seiner Persönlichkeit so heraussticht. 5. Hast du Verpflichtungen, denen du nachgehen musst? großgeschrieben werden. Es wird uns nahe gelegt pro Studienjahr zwei Seminare zu belegen, also zwei Wochenend-Slots zu füllen. Das kann zum Beispiel ein Grund- lagen Seminar zur politischen Bildung sein oder Seminare von unseren Arbeitskreisen. Wir ha- ben zahlreiche Arbeitskreise und Initiativen, die sich mit ganz vie- len unterschiedlichen Themen beschäftigen und man kann sich dort wirklich sehr individuell ein- bringen. Das ist auch das, wovon am Ende diese Zeit lebt. Das Geld ist schön und gut, das nimmt man gerne mit, aber die ideelle Förderung, also die Seminare, die man besucht, das Netzwerk, das man sich aufbaut und die Kon- takte, das ist viel mehr wert. 6. Was wird beziehungswei- se soll von deiner Stiftung aus finanziert werden? Mit dem Geld, das du zur Ver- fügung bekommst, kannst du machen was du willst. Also da gibt es keinerlei Druck was da- mit geschehen soll. Anders ist es, wenn du dich für einen Auslands- aufenthalt bewirbst und einen Sonderantrag stellen musst. Da musst du ein bisschen nachwei- sen was du gemacht hast, aber auch da ist es so, dass du je nach dem wo du hingehst Pauschalen bekommst, zum Beispiel werden Sprachkurse etc. gezahlt. Das ist sehr individuell abhängig und auch wenn du beispielsweise Kin- der hast, gibt es Zuschläge. 7. Verspürst du Druck deine Leistungen aufrechtzuerhal- ten aufgrund des Stipendi- ums? Es ist so, dass bei uns Eigenver- antwortung und Eigeninitiative Also ich würde mal sagen, grund- sätzlich nein, weil ich selbst in den letzten dreieinhalb Jahren als Stipendiat gemerkt habe, dass Noten nicht alles sind. Sie müs- sen schon ordentlich sein und wenn man auf einmal um zwei Notenpunkte abrutscht, dann muss man das schon auch erklä- ren, aber bei uns gab es glaube ich noch keinen, der nur auf- grund von Noten rausgeflogen ist. Ich kann jetzt nur für unsere Stiftung sprechen, aber grund- sätzlich sollten die Noten schon im Rahmen sein, wenn man mal eine fünf oder eine vier schreibt, ist das aber im Normalfall kein größeres Problem. 8. Kannst du ein Stipendium weiterempfehlen und hast du irgendwelche Tipps? Grundsätzlich kann ich ein Sti- pendium immer weiterempfeh- len, weil es einem nicht nur fi- nanziell, sondern vor allem auch ideell große Möglichkeiten bie- tet. Dieses Denken: „Ich bin zu schlecht. Ich habe sowieso keine Chance“, das ist von vornherein ganz falsch. Wenn sich jemand die Frage stellt, ob er für ein Sti- pendium in Frage kommt, dann ist er schon auf dem guten Weg und sollte sich folgende drei Fragen stellen: „Habe ich eini- germaßen ordentliche Noten? Habe ich soziales Engagement? Passe ich zu dieser Stiftung?“. Da ist es immer sinnvoll sich zu in- formieren, mit aktuellen Stipen- diaten zu sprechen, auf Infover- anstaltungen zu gehen und sich im Internet zu erkundigen. Aber man muss es eben machen, vom Nichtstun wird sich nichts än- dern. Das ist auch meine größte Empfehlung: Einfach mal machen und probieren. AUSGABE 23 X-PRESS 31